Konzert
Bedingt durch die aufwändige und teure Bühnenkonstruktion wurde The Wall in den Jahren 1980 und 1981 lediglich in New York
, Los Angeles, London und Dortmund an jeweils mehreren Abenden in Hallen aufgeführt. Die Uraufführung fand am 7. Februar 1980 in Los Angeles statt.
Während der ersten Konzerthälfte wurde schrittweise quer über die Bühne eine Mauer, bestehend aus quaderförmigen Pappe-Bausteinen, errichtet. Mit jedem weiteren Lied kamen neue Steine hinzu, so dass sie mit dem letzten Ton des letzten Liedes (Goodbye Cruel World) geschlossen wurde. Anschließend fand eine rund dreißigminütige Pause statt.
In der zweiten Konzerthälfte spielten Pink Floyd hinter der Bühne, während vorne eine maskierte „Ersatzband“ agierte (Andy Bown, Snowy White, Willie Wilson und Peter Woods). Im Stück In The Flesh propagiert der Protagonist dieser Ersatzband in einer Rede seine faschistische Entschlossenheit. Bei der Uraufführung wurden willkürlich Zuschauer zu bestimmten Textpassagen ausgewählt und mit einem Spotlicht angeleuchtet, so zum Beispiel bei „Are there any queers in the theatre tonight?“ („Sind heute Abend Schwule in diesem Saal anwesend?“) oder „This one looks Jewish, and this one’s a coon!“ („Der hier sieht jüdisch aus, und der hier ist ein Neger!“), schließlich kommentiert mit „If I had my way, I’d have all of you shot!“ („Wenn es nach mir ginge – ich würde euch alle erschießen lassen!“). Zum Finale seiner Rede fielen an den Wänden Banner mit den gekreuzten Hämmern herunter, in den Farben schwarz, weiß und rot. Vor allem vor Run like Hell pflegte Waters alias Pink zudem das Publikum zu beschimpfen: „Are there any paranoids in the audience tonight? Is there anyone who worries about things? Pathetic! This is for all you weak people in the audience!“ („Sind heute Paranoiker im Publikum? Sind hier Leute, die sich Sorgen machen? Wie jämmerlich! Dies hier ist für all euch Schwächlinge im Publikum!“)
Bei Run like Hell traten Pink Floyd vor die Mauer und spielten mit der „Ersatzband“. Ansonsten waren in der zweiten Hälfte der Shows nur in einzelnen Szenen, wie beispielsweise der Hotelzimmerszene, in der Roger Waters als Pink vor dem Fernseher sitzt, einzelne Bandmitglieder zu sehen. Und David Gilmour wurde z. B. bei einem seiner Gitarrensoli (Comfortably Numb) mittels einer Hebebühne auf Mauerhöhe gehoben, so dass er von den Zuschauern zu sehen war. Auf die Mauer wurden im Laufe des Konzerts mehrfach Trickfilmszenen projiziert. Am Schluss wurde diese Mauer (mit Geräuschen einer gewaltigen Explosion) zerstört und fiel in sich zusammen; dahinter wurden dann wieder die Pink-Floyd-Musiker sichtbar. Es folgte sodann das Schlusslied der Band „unplugged“, also völlig ohne jegliche elektronisch unterstützte Musik.
Spektakulär waren auch die riesengroßen Marionetten, die während der Show als Lehrer oder Mutter zu sehen waren.