Kenny Loggins –
„Danger Zone“
(April 1986)

Als „Top Gun“ 1986 in die Kinos kam, donnerten nicht nur F-14 Tomcats über die Leinwand. Der Puls des Films kam von Kenny Loggins, der „Danger Zone“ schmetterte – eine von Giorgio Moroder geschriebene Rakete aus Synthesizern, Gitarren und Adrenalin. Die Single erschien im April 1986 mit „I’m Gonna Do It Right“ auf der B-Seite und eroberte die Radiowellen fast so schnell, wie „Maverick“ über den Himmel fegte.

Kenny Loggins - Gefahrenzone

Von Moroders Synthesizern bis zu Loggins‘ Mikrofon

Moroder hatte die Blaupause: eine elegante, neonbeleuchtete Produktion mit dem Dröhnen eines Düsentriebwerks. Tom Whitlock steuerte den Text bei. Doch der Song wäre beinahe woanders gelandet – Toto, REO Speedwagon und Corey Hart kreisten, bevor Loggins den Stick schnappte. Und er war kein Anfänger. Mit Footloose hatte er sich bereits einen Ruf als Soundtrack-Ass erarbeitet (und „I’m Alright“ von Caddyshack in der Hinterhand), und Loggins wusste, wie man Pop-Hooks in ein Kinospektakel einfügt.

Seine Interpretation von „Danger Zone“ war dringlich, dramatisch und unverkennbar 80er Jahre. Synthesizer treiben den Track an, Gitarren knacken an den Rändern und sein Gesang trifft mit der Dringlichkeit eines Piloten, der in den Kampf zieht. Zeilen wie „Highway to the danger zone“ klingen weniger nach Text als nach einer Mutprobe.

Kenny Loggins – Danger Zone – Offizielles Musikvideo

Chart Rocket, MTV Gold

Das Risiko zahlte sich aus: Die Single schoss auf Platz 2 der Billboard Hot 100 und schaffte es in Kanada und Australien in die Top 10, parallel zur Kassenschlager-Serie „Top Gun“. MTV machte den Deal perfekt. Das Video kombinierte Cockpit-Nahaufnahmen und Nachbrenner-Aufnahmen, in denen Loggins allein in einem dunklen Schlafzimmer, oft ausgestreckt auf seinem Bett, lippensynchron singt. Dieser Kontrast – Düsenjets, die durch den Himmel kreischen, der Sänger, der im Schatten grübelt – sorgte für seltsam hypnotisches Fernsehen, gleichermaßen hitzig und kühl distanziert.

Legacy: Der Klang der Gefahr

Jahrzehnte später hat sich „Danger Zone“ nicht abgekühlt. Es ist die Hymne der 80er-Jahre schlechthin: Hochglanz, spannungsgeladen und untrennbar mit dem Nervenkitzel des Fliegens verbunden. Loggins lässt es immer noch in seinen Sets einfließen; Hollywood lässt es immer noch in Verfolgungsjagden einfließen. Und als „Top Gun: Maverick“ 2022 das Franchise neu entfachte, kehrte „Danger Zone“ direkt in die Kultur zurück – ein Beweis dafür, dass manche Hymnen nie aus der Mode kommen – sie steigen einfach immer weiter auf.

Quelle: TV80s