Frida –
“I Know There’s Something Going On”
(06. August 1982)

„I Know There’s Something Going On“ erschien am 6. August 1982 und markierte ein mutiges neues Kapitel für Anni-Frid Lyngstad, besser bekannt als Frida von ABBA. Es war die erste Single aus ihrem dritten Soloalbum (und ihrem ersten komplett auf Englisch aufgenommenen Album) „Something’s Going On“. Es war eine völlige Abkehr vom Hochglanzpop, den sie mit ihrer früheren Band geprägt hatte. Mit Phil Collins am Schlagzeug und am Produktionspult wagte sich der Track in dunklere, rockigere Gefilde – roh, stimmungsvoll und unerschütterlich intensiv.

Frida – Ich weiß, dass da etwas vor sich geht – Single-Cover

Mit der Vergangenheit brechen

Nach der Veröffentlichung von ABBAs letztem Album „The Visitors“ (bis zur Veröffentlichung ihres 2021er Albums „Voyage“) löste sich die Gruppe still und leise auf. Frida versuchte, sich musikalisch und emotional neu zu erfinden, und wandte sich rauerem Material und Kollaborateuren zu, die ihr halfen, ihr glitzerndes Pop-Image loszuwerden. Auftritt Phil Collins, dessen Solokarriere dank des emotionsgeladenen „Face Value“ explodierte. Sein charakteristischer Gated-Reverb-Drum-Sound verlieh „I Know There’s Something Going On“ sein donnerndes Intro – aggressiv, unerbittlich und unmöglich zu ignorieren.

Der von Russ Ballard geschriebene Song bot die perfekte Mischung aus Misstrauen und emotionaler Verletzlichkeit, vorgetragen mit Fridas kraftvollem, schmerzlichem Gesang. Collins produzierte und arrangierte den Track nicht nur, sondern spielte auch Schlagzeug und fügte subtile Hintergrundgesänge hinzu, was der Single einen dunkleren, vielschichtigen Sound verlieh, der dem Pop der frühen 80er eine neue Note verlieh.

Frida – Ich weiß, dass etwas los ist – Offizielles Musikvideo.

Alarm schlagen

Die Produktion des Tracks ist voller Spannung und Struktur: hämmernde Drums, düstere Gitarrenriffs, wirbelnde Synthesizer. Fridas Gesang ist eine Offenbarung – stellenweise zurückhaltend, an anderen explosiv, und verkörpert perfekt die Verwirrung und schleichende Paranoia, die den Text prägen. “I see the look in your eyes, I call your bluff,”, singt sie eisern und verletzt. Es ist eine Performance, die den Zuhörern klarmacht: Das war nicht mehr ABBA.

Das von Stuart Orme gedrehte Musikvideo spiegelte die Atmosphäre des Songs wider und begleitete Frida dabei, wie sie den Verrat ihres Partners anhand einer Reihe von Fotos aufdeckt. Stilvoll, stimmungsvoll und voller Misstrauen wurde es zu einem MTV-Favoriten und steigerte die Bekanntheit des Songs in den USA und Europa.

Chart-Erfolge & Solo-Spotlight

„I Know There’s Something Going On“ wurde ein Welthit und verbrachte bemerkenswerte 29 Wochen in den US Billboard Hot 100, wo es Platz 13 erreichte – länger in den Charts als viele größere Hits. In der Schweiz und Belgien erreichte es Platz 1, in Australien, Südafrika und Österreich die Top 5, in Schweden und Norwegen Platz 3 und in weiten Teilen Europas die Top 20. Interessanterweise blieb es in Großbritannien auf Platz 43 hängen, trotz ABBAs anhaltender Popularität dort.

Obwohl die Verkaufszahlen des Albums „Something’s Going On“ nicht an die von ABBA heranreichten, erntete es Kritikerlob und kommerziellen Respekt, insbesondere angesichts Fridas völliger Genrewende und der Kühnheit ihrer Solovision.

„I Know There’s Something Going On“ bleibt einer der gewagtesten Soloauftritte eines ehemaligen Pop-Megastars. Es fängt die emotionalen Folgen des Wandels – persönlich und künstlerisch – ein, verpackt in eine der markantesten Produktionen der Ära. Für Frida war es nicht nur ein Hit. Es war ein Statement.

Quelle: TV80s