Unter der Leitung von Produzent Chris Thomas veröffentlichten The Pretenders im September 1982 „Back on the Chain Gang“ – eine Hymne aus einer persönlichen Tragödie. Geschrieben von Chrissie Hynde kurz nach dem frühen Tod von Gitarrist James Honeyman-Scott und dem Rauswurf von Bassist Pete Farndon, verbindet der Song Herzschmerz mit einem unerbittlichen Riff. Er erschien erstmals im März 1983 auf dem Soundtrack von „The King of Comedy“ und war später der Dreh- und Angelpunkt des dritten Albums der Band, „Learning to Crawl“, das im Januar 1984 erschien.
Aus Herzschmerz geboren, zu Stärke geschmiedet
Der Song wurde in den AIR Studios in London aufgenommen, nur wenige Wochen nach dem Tod des Gitarristen James Honeyman-Scott, der im Alter von 25 Jahren an einer Überdosis Drogen starb. Nur zwei Tage zuvor war Bassist Pete Farndon aufgrund seiner eigenen Drogenprobleme gefeuert worden – und auch er starb im folgenden Jahr. Zu dieser Zeit war Hynde außerdem mit ihrem ersten Kind schwanger, was den Moment zusätzlich emotional belastete.
Von der ursprünglichen Besetzung blieben nur Hynde und Schlagzeuger Martin Chambers übrig, und so holte die Band Billy Bremner (Gitarre), Robbie McIntosh (Gitarre) und Tony Butler (Bass) hinzu, um die Aufnahmen abzuschließen. Das Ergebnis war ein Song, der Trauer in etwas Widerstandsfähiges und leise Trotziges kanalisierte.
Ein Sound, der durchdringt
Musikalisch verbindet „Back on the Chain Gang“ klirrende New-Wave-Gitarre mit einem gleichmäßigen, treibenden Rhythmus. Das charakteristische Riff des Tracks – gespielt von Bremner in einem einzigen Take – ist sofort erkennbar, und Hyndes Gesang ist cool und emotional zugleich.
Der Text beginnt mit: “I found a picture of you, oh-oh-oh-oh / What hijacked my world that night?” – eine Zeile, die den Ton für ein Lied über Erinnerung, Verlust und den Kampf, weiterzumachen, angibt. Die Metapher der „Sträflingskolonne“ erinnert an die Strapazen des Lebens nach einem Liebeskummer, aber auch an die Kraft, die es braucht, um weiterzumachen.
Chart-Erfolg und kultureller Einfluss
Der Song wurde zum größten US-Hit der Pretenders und erreichte Platz 5 der Billboard Hot 100. Auch in Großbritannien kletterte er auf Platz 17. Die B-Seite „My City Was Gone“ erlangte später selbst Berühmtheit – vor allem als langjähriger Titelsong der Rush Limbaugh Show.
Immer noch an der Kette
„Back on the Chain Gang“ bleibt ein Meilenstein im Repertoire der Pretenders – ein Song, der persönlichen Schmerz universell macht. Er ist ein Beleg für Chrissie Hyndes Songwriting-Können und die Fähigkeit der Band, sich durch Widrigkeiten weiterzuentwickeln. Jahrzehnte später berührt dieser Song noch immer jeden, der jemals die Scherben aufsammeln und weitermachen musste.
Quelle: TV80s