„Purple Rain“ erschien am 26. September 1984 als dritte Single aus dem Album „Purple Rain“ und entwickelte sich schnell zu einem seiner prägendsten und gefeiertsten Songs. Ursprünglich 1983 live in der First Avenue in Minneapolis aufgenommen, vereint der Song Rockballaden, Gospel-Elemente und orchestrale Anmut und zeigt Prince in seiner verletzlichsten und triumphierendsten Form. Als Titelsong seines bahnbrechenden Albums und des gefeierten Films prägte er den emotionalen Ton für einen Moment, der die Popmusik für immer veränderte.
Genreübergreifend mit Herz und Erhabenheit
Ursprünglich als Country-Duett für Stevie Nicks gedacht – der das Angebot jedoch ablehnte – verwandelte Prince „Purple Rain“ in eine mitreißende Power-Ballade. The Revolution sorgt für die klangliche Tiefe, das Arrangement kombiniert sanftes Klavier, schwebende Gitarrenriffs, Live-Streicher von Lisa Coleman und Orchestereinlagen unter der Leitung von Wendy Melvoin. Der Bogen des Tracks – vom sanften Intro bis zum explosiven Höhepunkt – ist ein Meisterwerk an Emotion und Dynamik.
Prince‘ Gitarrensolo im letzten Drittel wird oft als eines der leidenschaftlichsten der Rockgeschichte bezeichnet: nicht nur virtuos, sondern auch voller Gefühl.
Texte, Symbolik und Erlösung
Der Text des Liedes ist reich an Metaphern. Prince beschrieb „Purple Rain“ einmal als einen rot und blau blutenden Himmel – Liebe, Verlust und göttliche Führung am Ende der Welt: “When there’s blood in the sky… red and blue = purple. Purple rain pertains to the end of the world and being with the one you love…” Doch seine Botschaft ist universell: die Sehnsucht nach Vergebung, Verbundenheit und Transformation. Es ist ein Liebeslied, ja – aber eines, das romantische Grenzen überschreitet und spirituelle Sehnsucht und emotionalen Abschluss anspricht.
Chartperformance: Top und zeitlos
In den USA erreichte „Purple Rain“ Platz 2 der Billboard Hot 100, nur hinter „ Wake Me Up Before You Go-Go “ von Wham!, führte aber die Cash Box Top 100 an. In Großbritannien erreichte der Song 1984 Platz 8 und kletterte 2016 posthum auf Platz 6. In Australien, Deutschland und Frankreich war er in den Charts und erreichte dort nach Prince‘ Tod schließlich Platz 1.
Das Album „Purple Rain“ war 24 Wochen in Folge auf Platz 1 der Billboard 200 und ist nach wie vor eines der meistverkauften Alben aller Zeiten. In den USA wurde es mit Diamant (13× Platin) ausgezeichnet.
Live-Magie und kulturelle Unsterblichkeit
Princes Live-Auftritte von „Purple Rain“ waren legendär. Oft beendeten sie ihre Konzerte mit ausgedehnten Soli und tiefgründigen Interaktionen. Seine ikonischste Interpretation war die Halbzeitshow des Super Bowl 2007, die er in einem regelrechten Regenschauer darbot – ein so poetischer Moment, dass Prince die Produzenten angeblich bat, „es stärker regnen zu lassen“.
Das Lied war zugleich das letzte Stück, das Prince live aufführte, und zwar am 14. April 2016, nur eine Woche vor seinem Tod.
Vermächtnis: ewig und violett
„Purple Rain“ wurde wiederholt zu den besten Songs aller Zeiten gezählt, unter anderem in der Rolling Stone-Liste „500 Greatest Songs of All Time“, wo es auf Platz 18 landet. Es ist Teil der „500 Songs That Shaped Rock and Roll“ der Rock and Roll Hall of Fame und wurde in verschiedenen Genres gecovert – von Country bis Metal.
Von Kinos bis zu Stadien – seine emotionale Reichweite ist unübertroffen. Es ist nicht nur ein Lied – es ist eine kollektive Katharsis.
Quelle: TV80s