80s – Robert Palmer –
„Addicted To Love“
(Januar 1986)

„Addicted to Love“ erschien im Januar 1986 und war für Robert Palmer nicht nur ein Hit – es war ein voller Erfolg. Die dritte Single aus seinem Album „Riptide“ machte ihn vom Kult-Favoriten zum Chart-Topper-Rocker – mit einem Sound, der Stadionwände erschüttern konnte, und einem Musikvideo, das zu einem der bekanntesten Visuals der 80er Jahre wurde.

Robert Palmer Addicted To Love Single Cover

Ein Duett, das keines war – und ein Riff, das hängen blieb

Ursprünglich als Duett mit Chaka Khan geplant, wurde der Song als Solostück überarbeitet, als ihr Label die Veröffentlichung ihres Gesangs verweigerte. Sie wurde dennoch für das Arrangement des Gesangs verantwortlich gemacht, und Palmer war von der Änderung begeistert. Unterstützt von Produzent Bernard Edwards (Chic) und einer kraftvollen Band – darunter Andy Taylor (Duran Duran), Tony Thompson und Wally Badarou – vereinte der Track rockige Härte mit rhythmischer Finesse.

Der Song zeichnet sich durch den prominenten Einsatz der E-Gitarre aus, insbesondere im einprägsamen Eröffnungsriff von Eddie Martinez, das sofort den Ton angibt. Es ist rau, druckvoll und unmöglich zu ignorieren.

Besessenheit auf Hochtouren

Textlich taucht „Addicted to Love“ in die Metapher der romantischen Besessenheit als ausgewachsene Sucht ein. Palmers Vortrag ist kühl und zynisch, mit passenden Zeilen wie:

Your lights are on, but you’re not home / Your mind is not your own…” Es ist kein Liebeslied – es ist eine Warnung, verpackt in einen Groove.

Robert Palmer – Addicted To Love Musikvideo

Video: Mannequin-Glamour und Frozen Stare Fire

Unter der Regie von Terence Donovan wurde das Musikvideo zu einem der meistparodierten und gefeierten Visuals des Jahrzehnts. Palmer tritt vor einer „Band“ aus fünf identisch gestylten weiblichen Models auf, gekleidet in schwarze Minikleider, mit zurückgekämmten Haaren, stark geschminkt und ausdruckslos. Sie halten Instrumente wie Schaufensterpuppen und bewegen sich kaum, wodurch eine surreale Mischung aus Modeshooting und Pop-Art entsteht.

Die im Video gezeigten Models sind Julie Pankhurst (Keyboard), Patty Kelly (Gitarre), Mak Gilchrist (Bass), Julia Bolino (Gitarre) und Kathy Davies (Schlagzeug). Ihre synchrone Stille und ihr markanter Look machten das Video zu einem visuellen Markenzeichen – später von Shania Twain, Weird Al und unzähligen anderen übernommen.

Chart-Erfolg und Grammy-Gold

Die Single war im Mai 1986 für zwei Wochen auf Platz 1 der US Billboard Hot 100 und führte auch die Charts in Australien an. Auch in Kanada, Irland, Südafrika und Großbritannien, wo sie bis auf Platz 5 kletterte, war sie sehr erfolgreich. Palmer gewann 1987 den Grammy Award für die beste männliche Gesangsdarbietung im Rock, und der Song trug dazu bei, dass „Riptide“ sein erstes mit Platin ausgezeichnetes Soloalbum wurde.

Robert Palmer – Addicted To Love – Offizielles Musikvideo

Vermächtnis: Lippenstift, Leder und nachhaltige Wirkung

„Addicted to Love“ bleibt Palmers prägender Moment. Der Song tauchte in Filmen, Fernsehsendungen, Werbespots und Karaoke-Playlists auf und wurde von Künstlern wie Tina Turner gecovert, die ihm 1988 ihre eigene kraftvolle Note verlieh. Egal, ob man stolziert, headbangt oder einfach dem Groove freien Lauf lässt, dieser Track erinnert einen daran: Liebe kann hart zuschlagen – und dabei gut aussehen.

Quelle: TV80s